New Deal

Gute Analyse in der taz:

„Buffet hat erkannt, dass den Reichen dieser Welt nur noch die Wahl zwischen zwei Übeln bleibt: Entweder sie zahlen mehr Steuern, was ein kontrollierter Vermögensverlust wäre – oder aber die Weltwirtschaft kollabiert in einem Crash, was einem unkontrollierten Vermögensverlust gleichkäme. Angesichts dieser Alternativen will Buffett lieber auf der Kommandobrücke bleiben, weswegen er nun so vehement für Reichensteuern plädiert. (…)

Buffett musste gar nicht besonders kreativ werden, um auf diesen Einfall zu kommen. Ein Blick in die Geschichte genügt. Schließlich gab es ab 1929 eine ganz ähnliche Wirtschaftskrise, und die international beste Lösung hieß damals „New Deal“, der unter dem US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt begonnen wurde. Am Ende lag der Spitzensteuersatz bei 79 Prozent und die Erbschaftsteuer bei 77 Prozent. Das Ergebnis war bekanntlich nicht das Ende des Kapitalismus, sondern ein immenses Wirtschaftswachstum, das eine breite Mittelschicht entstehen ließ. Am Ende profitierten sogar die Reichen, obwohl sie so hohe Steuern zahlen mussten.“

 

Ulrike Herrmann: Von Roosevelt lernen, taz, 22.10.2010

 


 

 

 

 

 


Schreibe einen Kommentar