Seltene Erden

Wer hätte gedacht, dass ich dem Polizeipräsidenten von Berlin das Wort geben werde, um die „Integrationsdebatte“ noch einmal auf den Punkt zu bringen? Dieter Glietsch sprach zum Auftakt einer Fachtagung zum Thema „Polizeiliche Netzwerkarbeit mit Migranten“:

Wir befinden uns mitten in einer beschämenden Diskussion, in der uns der Eindruck vermittelt wird, das deutsche Volk werde durch Millionen von integrationsunwilligen und -unfähigen kinderreichen, kriminellen oder gar terrorverdächtigen Transferleistungs-empfängern muslimischen Glaubens in seiner Existenz gefährdet“.

Wie die taz weiter berichtet: „Die Diskussion sei ’schrill‘, von Vorurteilen und Dummheit geprägt. Er [Glietsch] fand es ‚erstaunlich‘, dass die Mehrheit der Bevölkerung Bundespräsident Christian Wulff Verrat vorwerfe angesichts des ‚ebenso schlichten wie wahren Satzes‘, dass der Islam zu Deutschland gehöre.“

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Während also weiterhin Scheindebatten zur Ablenkung des verarschten Publikums geführt werden, finden die bedeutsamen Ereignisse wie so oft nur wenig mediale Resonanz. So wurde z.B. gestern in Berlin auf dem „Rohstoffkongress“ des BDI die Strategie für weiteren Rohstoffraub diskutiert. Der BDI hierzu auf seiner Homepage:

„Wenn wir nichts gegen den politisch verursachten Mangel bei wichtigen Rohstoffen tun, werden unsere Wertschöpfungsketten brechen.“

Ja, solch einen Bruch können wir uns natürlich nicht erlauben. Während Oxfam von „klassischem Ressourcenraub“ spricht, übersetzt die Politik solche Fakten in politisch korrektes Neusprech. Der Tagesspiegel hierzu:

„Nach dem Willen der EU sollen möglichst alle Handelsbarrieren abgebaut werden, ein „unbeschränkter, fairer Handel mit Rohstoffen“ ist auch der deutschen Regierung wichtig. Zudem will sie bilaterale „Rohstoffpartnerschaften“ mit ausgewählten Ländern unterstützen.“

Im Blickpunkt des Treffens waren die sog. „Seltenen Erden„.

Schöne Worte für ein schauriges Spiel.


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