Syrienkrieg

In der FAZ ausnahmsweise mal eine interessante Analyse:

Man kann nur staunen über das Ausmaß an fast schon sträflicher Naivität oder auch nur schlichter Ignoranz, das viele Beurteiler der Syrien-Krise an den Tag legen, vor allem, wenn es darum geht, die Hintergründe für das zähe Tauziehen im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zwischen Amerika und den westlichen Mächten einerseits, Russland und China andererseits aufzuhellen. (…) Die Konfliktlinien verlaufen dort, wo sie von fast allen deutschen Beobachtern nicht einmal mehr wahrgenommen werden, und zwar vor allem deshalb, weil man in unserem Land verlernt hat, in weltpolitischen und geostrategischen Kategorien zu denken.

Hans-Christof Kraus: Und ihr denkt, es geht um einen Diktator

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Ebenfalls interessante aber in einigen Punkten hanebüchene Replik.

Pia Fuhrhop und Markus Kaim: Die Großmacht allein gewinnt keine Kriege

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Leserkommentar von Karin Jürgens zur Replik:

„Kann ich nicht nachvollziehen.

Das Kräfteverhältnis der Großmächte hat sich verändert; die UDSSR ist aufgelöst, China hat aufgeholt, die USA befinden sich in einer äußerst desolaten wirtschaftlichen Lage. Daß sie aber ihre (von mir aus uralten) geopolitischen Pläne aufgegeben haben, halte ich für ein Gerücht. Es läuft heute nur anders: Keine plumpe kriegerische Unterwerfung mit anschließender ebenso plumper Kontrolle – nicht mehr machbar und wäre auch zu teuer. Deshalb werden die „auserwählten Staaten“ unterlaufen, an Sollbruchstellen mit dem Brecheisen in kleine, kaum überlebensfähige Teile zerlegt, die sich am besten noch gegenseitig bekriegen (möglichst mit Waffen „made in USA“). Die Ausführung wird Privatfirmen überlassen, damit der Urheber nicht erkannt wird; die Nachbarn werden für’s Stillhalten gut bezahlt (Qartar, S.A.). Die Bevölkerung der USA hielt nie viel vom Krieg, zum Anfeuern bedurfte es spektakulärer Ereignisse wie Pearl Harbour, Tonking, 9/11.


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