„Gastgeber Zeus“. Hölle für Flüchtlinge in Griechenland

Die „antifaschistische Front von Piräus“ berichtet:

„Nachdem die Insassen des Polizeireviers Drapetsonas einen brutalen
Gewalteinsatz gemeldet haben, mit dem die Polizei auf ihren Hungerstreik
reagiert hatte; sowie nach dem Selbstmordversuch des palästinensischen
28-jährigen Flüchtlings Ibrahim Faraz, haben aktive Bürger von Piräus, am
27.03 eine Kundgebung für Protest und Solidarität abgehalten (die
Kundgebung wurde von der Anti-Nazi Initiative Piräus initiiert.) Im
Anschluss an die Kundgebung wurde einer Delegation der Versammelten
gestattet, das Gebäude zu betreten und mit den Insassen zu sprechen.

Das Bild, das uns erwartete, war schockierend. In der Hölle des Polizeireviers
Drapetsonas in Athen werden 100 Menschen in 70 qm2 gefangen
gehalten und zwar schon seit über 9 Monaten, dem Beginn der progromartigen
Polizei-Operation “Gastgeber Zeus”.

Ohne das Recht auf einen Hofgang, ohne Zugang zu Sonne oder frischer Luft
zum Atmen (der Raum ist winzig, das sind Zellen für kurzfristige
Gefangenschaft) und ohne Einhaltung wichtiger Hygienestandards sind die
Insassen Opfer von ansteckenden Haut- und anderen Krankheiten geworden. Sie
sind verzweifelt, viele denken an Selbstmord.

Wir sind zusammengebrochen, als wir vor unseren Augen sehen mussten, wie ein
Mensch sich die Pulsadern aufschnitt und von oben bis unten verblutete: als
er uns sah, hielt er dies als einzige Lösung, um aus der Zelle zu kommen,
in der sie ihn über 9 Monate gefangen halten und foltern.

Diesem Gefangenen, der sich selbst verstümmelte, wurde mitgeteilt, dass er
frei gelassen wird, so wie bei dem Palästinenser, der den Selbstmordversuch
gemacht hatte. Die Botschaft ist klar: Hier kommt ihr nur raus, wenn ihr
Selbstmord begeht und wenn ihr Glück habt sind die im Krankenhaus schnell
genug.“


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