Divide et impera

Ich gebe ungern Herrn Broder das Wort, hat er sich doch schon allzu oft mit seinen Thesen vergaloppiert. Doch diesmal spricht er etwas aus, was mir im Rahmen der „Integrationsdebatte“ schon länger unter den Nägeln brennt:

Die Parallelgesellschaft, sie lebe hoch!

Denn so wie die Debatte insgesamt dient die Thematisierung von „Parallelgesellschaften“ in diesem Zusammenhang schlicht dem Ziel, von den eigentlichen Problemen abzulenken, getreu dem bewährten Grundsatz „teile und herrsche“. Die eigentliche Parallelgesellschaft besteht freilich aus der kleinen Elite der Superreichen, der die Masse der Bevölkerung gegenübersteht. Jene soll sich lieber selbst zerfleischen, als ihre Wut gegen die tatsächlich Verantwortlichen der Misstände zu richten. Zum selben Schluss kommt Jens Berger:

Die Angst des Kleinbürgers vor dem Fremden ist somit letztlich nichts anderes als ein stetes Feuer, das immer wieder aufs Neue geschürt wird, um eine Politik durchzudrücken, die sich gegen die Interessen des Kleinbürgers richtet.“


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